“Machen Sie auch wundertätige Muttergottesbilder?”
“Daß dem Meister ein echt religiöser Geist innewohnte ... braucht nicht erst erwähnt zu werden.”
Nach Berlin hatte Franz Thamm diverse Kontakte. Mit 39 Jahren lernte er
im Spätherbst 1870 in Berlin Professor Friedrich Drake (1805 - 1882)
kennen, der ihn in in der Stadt halten wollte und ihm sogar einen ersten
Auftrag anbot, Christi Bergpredigt, eine Arbeit in Sandstein für die neue
Zionskirche. Er konnte ihn jedoch zu seinem großen Bedauern nicht
annehmen, da er weder in Berlin noch in Bad Landeck einen
Vorschusskredit erhielt.
Ein Jahr später reiste er ein zweites Mal nach Berlin, um sich als Künstler
fortzubilden. Damals mag er schon einige Kontakte geknüpft haben. Auch
in späterer Zeit ergaben sich noch mehrere Kontakte nach Berlin, auch
über Kurgäste in Bad Landeck, z.B. zu Richard Lucae (1829 - 1877), dem
Direktor der Berliner Bauakademie, zu dem Bildhauer Professor August
Julius Streichenberg (1814 - 1878) und dem Maler Professor Eduard
Steinbrück (1802 - 1882), der an der Berliner Akademie Lehrer war.
Adam Langer erwähnt in seiner Biografie eine "in bescheidenen
Verhältnissen gehaltene Holzarbeit ..., Maria, in den Wolken von
reizenden Kinder-Engelchen umgeben, als `Mariä Himmelfahrt´. Diese
Gruppe, für den Bankier Jaques in Berlin gearbeitet, ging in den Besitz
der hochseligen Kaiserin Augusta über, die davon gehört hatte
und über das kleine Kunstwerk so entzückt war, daß sie es zu besitzen
wünschte."
Der genannte Bankier ist wahrscheinlich Friedrich Joseph Jacques,
der im Verwaltungsrat der Berliner Handelsgesellschaft tätig war.
Der Verbleib der Mariä-Himmelfahrt-Gruppe ist unbekannt.
Richard
Lucae
Kaiserin
Augusta
von
Sachsen
-Weimar
-Eisenach
1811 - 1890
Friedrich
Drake
Franz Thamm und Berlin
Die Kaiserin erwirbt ein Werk von Franz Thamm
Mariä
Himmelfahrt
(um 1872)