“Machen Sie auch wundertätige Muttergottesbilder?”
“Daß dem Meister ein echt religiöser Geist innewohnte ... braucht nicht erst erwähnt zu werden.”
Paul Thamm
1865-1943
Grabmal des
Landecker
Badearztes
Dr. Alexander
Ostrowicz
(1903)
Paul stellt den Verstorbenen als Pilger dar, der
am Ende seines irdischen Weges angekommen
ist. Er trägt einen langen, gegürteten Rock, sein
nach vorn leicht geöffneter Mantel verdeckt die
Pilgertasche. Im linken Arm lehnt sein langer
Pilgerstab mit kunstvollem Knauf, an dem die
kugelförmige Pilgerflasche hängt. Der Pilger ist
in die Knie gesunken. Am Ziel seines langen
Weges hat er den breitkrempigen Pilgerhut
abgelegt, den er nicht mehr als Wetterschutz
gegen die Stürme des Lebens braucht, auch
als Zeichen der Ehrfurcht, mit der er seine
gefalteten Hände Christus entgegenhält.
Hoffnungsvoll schaut er auf zu Christus.
In diese traditionell symbolische Konzeption
integriert Paul das realistische Portrait des
verstorbenen Dr.Ostrowicz. Die Frisur, die
charakteristische Nase und besonders der Bart
zeigen, dass der Künstler den Dargestellten gut
kannte, wohl auch von seinem Vater Franz
her, der ein Jahr vor Ostrowicz verstarb.
Portrait und Zitat im Marienbad
(verständlich trotz seltsamer
Übersetzung!)