“Machen Sie auch wundertätige Muttergottesbilder?” “Daß dem Meister ein echt religiöser Geist innewohnte ... braucht nicht erst erwähnt zu werden.” Ostrowicz, Landek, Poznań 1881, SS. 42/43  Die wunderschöne Gegend von Landeck, die  so reich an herrlichen Aussichten ist, muss  auch eine heilsame Wirkung auf den Geist und  die Veranlagung der Bewohner haben, da viele  von ihnen künstlerische Tätigkeiten ausüben.  So beschäftigen sie sich mit Malen, Bauen und  Holzschnitzen; wir haben sogar einen  Einheimischen, der ursprünglich ein  Schuhmacher war, plötzlich eine höhere  Berufung in sich fühlte und sich ohne vorherige  Vorbereitung in die Bildhauerei stürzte. Die  anstrengende Arbeit und das Lesen  ästhetischer Bücher haben bei ihm  so viel  Wissen über Kunst angesammelt, dass seine  Gelehrsamkeit für die, die mit ihm sprechen,  erstaunlich ist. Seinem Meißel entstammt eine  Büste von Kaiser Willhelm aus Carrara-  Marmor, die im Park vor dem Kursaal platziert  ist. - Dieser Autodidakt heißt Thamm und er  wohnt fünf Minuten von der Marienquelle  entfernt. Er wird oft von Gästen besucht und für  seine Handwerkskunst in Holz, Sandstein oder  Marmor bewundert, und mehr als eine  Betrachterin hat meisterhaft hergestellte  Kunstgegenstände bei ihm bestellt, eine oder  mehrere Figuren für ihre Kirche, und zwar zu  erschwinglichen Preisen.  Dr. Alexander Ostrowicz  (1839-1903), Badearzt in  Landeck, verfasste 1881  ein Buch über Landeck.  Darin schreibt er auch  über Franz Thamm, den  er offensichtlich persönlich  kannte. Er betont beson-  ders die Bildung und das  Können eines außerge-  wöhnlichen wie vielseiti-  gen Autodidakten. Ostrowicz starb 1903, ein Jahr nach Franz  Thamm (1902).   Das Buch von Ostrowicz und das im Text erwähnte Kaiser-Wilhelm- Denkmal (s. unter “Werke) Dessen Sohn Paul Thamm schuf für ihn und  seine Frau die schöne Grabanlage (s. unter  Paul, Werke). Polnischer Originaltext als pdf